In der römischen Kaiserzeit entwickelte sich beim Volk der Mimus neben dem Pantomimus zur beliebtesten Theaterform. Der Mimus war ein Zusammenspiel von gesprochenem Wort, Gestik und Gesang. Da die Gesichtsmimik besonders wichtig für die karikierende Imitatio war, wurden keine Masken verwendet. Dargestellt wurden in den Spielen überwiegend Szenen aus dem Alltagsleben: schicklich oder anstößig. Die Frauenrollen wurden im Mimus von Frauen gespielt, die sich in vielerlei erotischen Darbietungen der Handlung vor dem Publikum entkleiden mussten. Im Mimus traten unterschiedliche Charaktere auf, z.B. der kahlköpfige Narr in bunter Flickenjacke (centunculus), der Vorläufer des Arlecchino.
Im Gegensatz zum Mimus wurde im PANTOMIMUS ausschließlich Gestik in Verbindung mit symbolischem Tanz verwendet. Die Kunst des Pantomimus lag im ausdrucksstarken Spiel von Armen, Händen und Fingern. Ein einzelner Künstler spielte sämtliche Rollen, wozu er jeweils Kostüm und Maske wechselte. Die hierbei verwendeten Masken hatten geschlossene Lippen aber große Augenlöcher, durch die auch ein Augenspiel möglich war. Der Künstler stellte in der Regel eine mythische Szene dar, z.B. Liebesabenteuer zwischen Göttern, Helden und Menschen.
Mit dem Untergang der römischen Zivilisation ging auch das Wissen über den Pantomimus verloren, während der Mimus überdauerte und den Nährboden für die mittelalterliche Farce und die Commedia Dell'Arte bildete.